MED Facharztzentrum
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Behandlungsmöglichkeiten bei peripheren Nervenschäden

19. Mär 2012

Die weitaus häufigste Schädigung an peripheren Nerven (Nerven, die von Gehirn und Rückenmark wegführen) entsteht durch äußere Einschnürungen des Nervs mit der Folge einer dauerhaften Schädigung.

Frau Keller ist verzweifelt: „Herr Doktor, meine Hand schläft immer ein und tut weh, besonders nachts.“

Nervenschäden, wie das Nervenengpasssyndrom können zu dauerhaften Funktionsstörungen führen.

Dr. Kwesi Dei-Anang bei einer Mikroskopischen OP
Dr. Kwesi Dei-Anang bei einer Mikroskopischen OP

Die weitaus häufigste Schädigung an peripheren Nerven (Nerven, die von Gehirn und Rückenmark wegführen) entsteht durch äußere Einschnürungen des Nervs mit der Folge einer dauerhaften Schädigung. Wird die Engstelle rechtzeitig erkannt, kann der Nerv wieder vollständig heilen. Dazu muss der Engpass durch einen kleinen operativen Eingriff beseitigt werden.

Bewegung, Berührung und Empfindung werden durch periphere Nerven an das Gehirn übermittelt. Sind diese beschädigt, kann das zu Schmerzen, Bewegungsstörungen, Temperaturempfindungsstörungen oder Kribbeln führen. Werden diese Funktionsstörungen ignoriert, kann dies zu dauerhaften Schäden führen.

Dass normal verlaufende Nerven ein Stück Lebensqualität bedeuten, kann man meist erst richtig verstehen, wenn man selbst die Folgen einer Nervenläsion zu spüren bekommen hat. Eine Ahnung davon bekommt man, wenn man sich am sogenannten Musikantenknochen gestoßen hat und dabei einen elektrisierenden Schmerz vom Ellenbogen bis in den Ring- und Kleinfinger verspürt.

Durch die Mikrochirurgie kann in den allermeisten Fällen eine vollständige oder weitestgehende Regeneration erreicht werden. In seltenen Fällen kann lediglich eine Zunahme der Beschwerden vermieden werden.

Um eine optimale Versorgung der peripheren Nerven zu gewährleisten, müssen die Eingriffe in mikrochirurgischer Technik (Chirurgie unter Verwendung eines Operationsmikroskops) durchgeführt werden.

Durch optimale Beleuchtungsbedingungen und Sichtverhältnisse werden nicht nur Risiken während der Eingriffe minimiert, sondern es kann auch die Operation schneller und sicherer erfolgen. Die Operationsschnitte sind zudem kleiner, so dass Gewebe durch die Verwendung von Mikroinstrumentarium (feine und hochwertige Instrumente) geschont werden kann. Fast alle Eingriffe werden in örtlicher Betäubung ambulant vorgenommen. Auf eine Behandlung in Blutleere mit Betäubung des ganzen Arms oder Beins kann verzichtet werden.

Für den Patienten bedeutet das: schnelle operative Versorgung, kleine Narben und geringe Schmerzen.

Das Foto zeigt den beim Carpaltunnel betroffenen Mittelarmnerv (N. medianus) welcher zwischen den beiden schwarzen Pfeilen leicht eingeschnürt ist. Der Bereich zwischen den grünen Pfeilen zeigt regelrechte Verhältnisse
Das Foto zeigt den beim Carpaltunnel betroffenen Mittelarmnerv (N. medianus) welcher zwischen den beiden schwarzen Pfeilen leicht eingeschnürt ist. Der Bereich zwischen den grünen Pfeilen zeigt regelrechte Verhältnisse

Beispiele:

  • Bei Frau Keller ist das Problem ein zu enger Karpaltunnel (Nerventunnel an der Handgelenksinnenseite). Dadurch entsteht eine Irritation eines wichtigen Handnerven (Nervus medianus). Die Entlastungsoperation dauert etwa 15 Minuten.
  • Frau Kellers Nichte hatte schon einmal eine Schnittverletzung, bei der ein Nerv betroffen war. Auch das Nähen von kleinen Nerven ist unter dem Operationsmikroskop möglich. Bei größeren Defekten, wenn zum Beispiel Nerventransplantationen erforderlich wären, müsste eine Versorgung ausnahmsweise in Narkose vorgenommen werden. Aber auch diese Möglichkeit ist im Team der Praxis gewährleistet.
  • Dass Frau Keller bereits nach Abklingen der örtlichen Betäubung wieder schmerzfrei ist, ist keine Utopie. Das Team der Praxis Dr. Sarfert in der MED, bestehend aus Neurochirurgen, Orthopäden und Anäthesisten, ist bemüht, ihr und Ihnen diesen Wunsch zu erfüllen.


Fazit:

Die Mikrochirurgie der peripheren Nerven ist ambulant und in fast allen Fällen in örtlicher Betäubung möglich. Ziel ist die Schmerzlinderung oder sogar Schmerzfreiheit bei minimalen Operationsrisiken. Die Lebensqualität kann sich dadurch drastisch verbessern.

Team des Orthopaedicums Mainz im MED Facharztzentrum:

Team des Orthopaedicums Mainz
  • Dr. Sven Sarfert, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirotherapie und Sportmedizin
  • Dr. Kwesi Dei-Anang, Facharzt für Neurochirurgie
  • Dr. Sonja Claus, Ärztin für Anästhesie
  • Dr. Hermann Claus, Allgemeinmedizin, Sportmedizin


Autoren: PD Dr. med. habil. Kwesi Dei Anang und Dr. med. Sven Sarfert, Orthopaedicum Mainz

Bildnachweis: Praxis

 

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