20. Dez 2013
Primär- und Sekundärprävention
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit der zweithäufigste bösartige Tumor der Frau.
Am häufigsten sind Frauen im Alter von 45 bis 55 Jahren betroffen. Vorstufen jedoch treten ab dem 20. Lebensjahr in allen Altersstufen auf. Auslösende Faktoren sind zu 70 % die „ high-risk “-Papillomaviren
16+18.
Im Alter von 35 Jahren sind schätzungsweise 70 % aller Frauen durchseucht, das heißt sie hatten eine Infektion mit diesen Viren. Da die Infektion keinen Schutz hinterlässt, kann zu jedem Zeitpunkt eine Neuinfektion auftreten.
Spontanheilung erfolgt in 90 % der Fälle innerhalb 12-18 Monaten. Jedoch 10 % der Infektionen persistieren, d.h. heilen nicht aus, und 1-2 % führen im Laufe von 10-20 Jahren zu einem Gebärmutterhals- (70 % HPV
16/18), Vulva-, d.h. Schamlippen- (40 % HPV pos.) oder Vaginal-Carcinom d.h. Scheiden- Krebs (80-90 % HPV 16 pos.).
So profitieren von einer Impfung alle sexuell aktiven Frauen, da Reinfektionen durch fehlende Immunität anzunehmen sind. Die häufigste Übertragungsart ist sexueller Kontakt. Den optimalsten Schutz bietet die Impfung ab dem 12. Lebensjahr.
Der Schutz ist am effektivsten, wenn die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgt. Die Nebenwirkungen sind harmlos und mit anderen Impfungen zu vergleichen, d.h. Rötung der Einstichstelle bis hin zu leicht fieberhaften Temperaturen.
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt nach neuesten Studien ab dem 30. Lebensjahr eine Testung auf HPV, da 50 % der Vorstufen und Krebserkrankungen mit der einfachen Zytologie nicht erfasst werden.
Bildnachweis: fotolia: (c) SerrNovik
1) Primärprävention mittels HPV Impfung und
2) Sekundärprävention mittels Krebsvorsorge
3) HPV-Testung ab dem 30. Lebensjahr
Dr. Roswitha Imhof
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Birgit Aßmann-Reuter
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe