19. Mär 2012
Sie möchten gerne schwanger werden? Für den glücklichen Verlauf der Schwangerschaft und ein gesundes Baby können Sie viel tun.
Lassen Sie Ihren Impfpass mindestens 3 Monate vor der geplanten Schwangerschaft überprüfen, um gefährliche Infektionen für das ungeborene Kind zu vermeiden und einen guten Nestschutz für das Neugeborene aufzubauen. Wichtig ist Impfschutz für Masern, Mumps, Röteln, Tetanus, Windpocken und Keuchhusten. Fehlende Impfungen können so rechtzeitig unter Verhütungsschutz nachgeholt werden.
Sind Sie immun gegen Toxoplasmose? Toxoplasmose ist eine Erkrankung , die durch Einzeller, denen Katzen als Wirte dienen, übertragen wird. Eine ERSTinfektion in der Schwangerschaft ist gefährlich für das ungeborene Kind. Es ist sinnvoll, vor einer geplanten Schwangerschaft den Immunitätsstatus zu überprüfen. Sind Sie nicht immun, sollten Sie rohes Fleisch und rohe Wurst meiden. Salate und Gemüse sollten gründlich gewaschen werden. Katzenhalter sind besonders gefährdet und nach dem Spielpatzbesuch mit dem Erstgeborenen ist gründliches Händewaschen geboten.
Denken sie an Ihre jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung! Das Alter der Schwangeren ist in den letzten 20 Jahren stark angestiegen und damit auch das Vorkommen von bösartigen Erkrankungen, wie Brust- oder Gebärmutterhalskrebs.
Viele Frauen leiden unter Schilddrüsenstörungen. Eine unbemerkte, leichte Schilddrüsenunterfunktion kann die Fruchtbarkeit einschränken oder zu Fehlgeburten führen. Daher ist eine jodreiche Ernährung mit jodiertem Salz und Fisch anzuraten und ein Schilddrüsencheck sinnvoll.
Wenn Sie rauchen, hören Sie vor der Schwangerschaft damit auf, da schon in den ersten Wochen, bevor Sie von der Schwangerschaft wissen, sich wichtige Versorgungsbahnen für das Ungeborene entwickeln. Nikotin und Alkohol sind in der Schwangerschaft ein absolutes Tabu.
Bei vielen Frauen besteht ein Folsäuremangel. Ein niedriger Folsäurespiegel bei der Empfängnis führt zu einem häufigeren Auftreten von Neuralrohrdefekten, wie dem sogenannten „offenen Rücken“ oder der Spina bifida. Durch eine rechtzeitige Folsäureeinnahme von 400 µg Folat 6 Wochen vor geplanter Schwangerschaft kann das Risiko drastisch gesenkt werden. Falls eine Schilddrüsenüberfunktion ausgeschlossen wurde, ist eine Kombination mit Jodid sinnvoll. Achten Sie auf eine vitaminreiche, ausgewogene Ernährung und sorgen Sie für ausreichend Bewegung und Sport, denn je fitter Sie in die Schwangerschaft starten, umso besser geht es Ihnen in der Schwangerschaft.
Autorinnen:
Dr. Roswitha Imhof, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe | Birgit Aßmann-Reuter, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Bildnachweis: Praxis Dr. Imhof / Aßmann-Reuter, Fotolia: (c) Dalia Drulia