17. Aug 2011
Der Kinderwunsch wird bei der Lebensplanung heute immer weiter nach hinten verschoben und die werdenden Mütter werden immer älter.
Damit steigt das Risiko für Chromosomendefekte des ungeborenen Kindes. Viele Frauen jedoch fürchten die Risiken einer Fruchtwasseruntersuchung, insbesondere eine Fehlgeburt. Das Ersttrimesterscreening bietet schwangeren Frauen jedes Alters die Möglichkeit, das Risiko für eine Chromosomenstörung des Kindes einzuschätzen.
Die Untersuchung umfasst eine Ultraschalluntersuchung, bei der die Nackentransparenz des ungeborenen Kindes gemessen wird, sowie eine Blutuntersuchung. Dabei werden zwei Hormonwerte aus dem mütterlichen Blut (ß-HCG und PAPP-A-Wert) ermittelt.
Unter Einbeziehung des mütterlichen Alters ergibt die Auswertung konkrete Hinweise auf Chromosomenstörungen wie Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 13 und 18. Es können aber auch Hinweise auf andere Erkrankungen wie z. B. Herzfehler gefunden werden.
Chromosomenstörungen können mit einer Wahrscheinlichkeit von 85-90 % erkannt werden. Bei auffälligen Werten wird z. B. eine Fruchtwasseruntersuchung empfohlen.
Die Untersuchung sollte zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche vorgenommen werden. Bei dem Ersttrimesterscreening handelt es sich um eine individuelle Gesundheitsleistung, deren Kosten die Schwangeren
selbst tragen müssen.
Um eine hohe Qualität des Screenings sicher zu stellen, verwenden wir die standardisierte und zertifizierte Methode der Fetal Medicine Foundation (FMF) Deutschland, deren zertifizierte Mitglieder wir sind.
Unsere Erfahrung zeigt, dass durch diese risikolose und frühzeitige Untersuchung die Schwangeren ihre Schwangerschaft entspannter erleben.
Autorinnen:
Dr. Roswitha Imhof
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Birgit Aßmann-Reuter
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe