17. Sep 2012
Aus der Reihe "Veränderungen des Blutbildes". Die Begriffe „kleines“ und „großes Blutbild“ werden häufig benutzt, aber was steckt eigentlich dahinter und wie wird es gemacht?
Aus der Reihe "Veränderungen des Blutbildes". Die Begriffe „kleines“ und „großes Blutbild“ werden häufig benutzt, aber was steckt eigentlich dahinter und wie wird es gemacht?
Das Blutbild gibt Auskunft über die im Blut enthaltenen zellulären Bestandteile. Die Bestimmung des Blutbildes erfolgt im Allgemeinen aus sog. EDTA-Blut. EDTA ist ein Zusatz, der das Blut ungerinnbar macht.
Nach der Blutentnahme wird das EDTA-Blut durchmischt und die zellulären Blutbestandteile werden in einer speziellen „Blutbildmaschine“ automatisiert gemessen.
Die zellulären Blutbestandteile sind rote Blutzellen (Erythrozyten), weiße Blutzellen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten). Normalerweise besteht das menschliche Blut etwa zu 43 bis 50 % (Männer) bzw. zu 37 bis 45 % (Frauen) aus Blutzellen. Der Anteil der zellulären Bestandteile am Gesamtvolumen der Probe wird als Hämatokrit bezeichnet.
Die Art der Veränderungen der Blutbildparameter geben oft Hinweise auf mögliche Ursachen und bestimmen damit das weitere diagnostische Vorgehen bei Blutbildveränderungen.
Für das „Große Blutbild“ werden die weißen Blutkörperchen in ihre Untergruppen unterteilt, bzw. differenziert. Deshalb lautet der Fachbegriff für das „große Blutbild“ auch Differentialblutbild.
Ein so genanntes maschinelles Differentialblutbild wird auch von der oben gezeigten „Blutbildmaschine“ bestimmt. Oft ist es aber genauer und hilfreicher, sich die weißen Blutkörperchen unter dem Mikroskop anzuschauen.
Dafür wird „EDTA-Blut“ auf einem Objektträger, einer kleinen Glasplatte, ausgestrichen.
Blutausstrich
Die Blutausstriche werden gefärbt und dann unter dem Mikroskop betrachtet. Dabei werden hundert weiße Blutkörperchen ausgezählt und den verschiedenen Untergruppen zugeordnet.
Autorin:
Dr. Eva Papesch | Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie