20. Dez 2013
Die Influenza, auch „echte“ Grippe oder Virusgrippe genannt, ist eine durch Viren aus den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen.
Alltagssprachlich wird die Bezeichnung Grippe häufig auch für grippale Infekte verwendet, bei denen es sich aber um andere, in der Regel deutlich harmloser verlaufende Virusinfektionen handelt.
Die Stärke von Grippewellen kann nicht vorhergesagt werden und wirkt sich typischerweise in verschiedenen Regionen, Risiko- oder Altersgruppen unterschiedlich aus. Selbst bei moderaten Grippewellen, wie die der Saison 2011/12, kann das individuelle Risiko für eine schwere Erkrankung hoch sein. „Generell sollten chronisch Kranke, Ältere über 60, Schwangere und das Medizinpersonal vor jeder Grippesaison zur Grippeschutzimpfung gehen, bevorzugt im Oktober oder November; […] aber auch andere Personengruppen profitieren davon.“, betont Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts.
Diese werden in der Regel über Tröpfchen in der Luft (z.B. durch Husten, Niesen) übertragen und eingeatmet. Das Ansteckungsrisiko ist daher vor allem in größeren Menschenansammlungen, wie z.B. in Kindergärten und Schulen, sehr hoch. Aus dem Kindergarten und der Schule wird das Grippevirus dann in die Familie getragen, wo Geschwister, Eltern oder Oma und Opa angesteckt werden können – die Grippewelle kommt ins Rollen. Die
Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt auf Ihrer Internetseite die jährliche Grippeschutzimpfung u.a. für Kinder und Jugendliche mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung (z.B. verschiedene chronische Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, Asthma).
Influenza-Impfstoffe besitzen die Besonderheit, dass ihre Stammzusammensetzung jedes Jahr an die aktuelle epidemiologische Situation angepasst werden muss. Diese Anpassung wird in einem Verfahren zur Änderung der Zulassung geprüft. Wenn die Anpassung der Stammzusammensetzung genehmigt ist, erfolgt chargenweise die Freigabe der jeweils hergestellten Influenza-Impfstoffe, die dann in den Handel gelangen und angewendet werden können.
Der Influenzaimpfstoff für die Saison 2013/2014 setzt sich gemäß der Empfehlungen der WHO und des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) aus den Antigenen weltweit zirkulierender Varianten folgender Viren zusammen: A/California/07/2009 (H1N1) pdm 09, A/Victoria/361/2011 (H3N2) – ähnlich A/Texas/50/2012, B/Massachusetts/2/2012. Für sog. „Vierfach“-Impfstoffe werden die Antigene der oben genannten Viren sowie eine Variante von B/Brisbane/60/2008 empfohlen. A und B bezeichnen die Virustypen, der Ortsname bezieht sich auf den Ort der Virusisolierung; die erste Ziffer gibt die Nummer des jeweils isolierten Stamms an, die zweite bezieht sich auf das Isolierungsjahr. Mit H und N werden die beiden wichtigsten Proteine der Virushülle Hämagglutinin und Neuraminidase abgekürzt, die Ziffer dahinter bezeichnet den aktuellen Hämagglutinin bzw. Neuraminidase-Subtyp.
Diese Stammzusammensetzung weicht von der der Saison 2012/2013 ab. Nach der Impfung ist der Impfschutz in 10 bis 14 Tagen aufgebaut.
Es gibt nur wenige sogenannte Kontraindikationen zur Grippeimpfung: Wer an einer fieberhaften Erkrankung oder einer akuten Infektion leidet, sollte erst etwa 2 Wochen nach Genesung geimpft werden.
Personen, bei denen eine Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs wie z.B. Hühnereiweiß vorliegt, sollten mit den üblichen Impfstoffen nicht geimpft werden, weil diese produktionsbedingt Spuren von Hühnereiweiß enthalten. Sie können jedoch mit einem hühnereiweißfreien Impfstoff geimpft werden, der für Eiweiß-Allergiker geeignet ist.
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Jörn Schlappa
Apotheker