MED News
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Das MED-Konzept

08. Feb 2011

Das Ziel der MED ist es, führende Facharztpraxen in Mainz zu integrieren und damit hochspezialisierte ambulante medizinische Betreuung „aus einer Hand“ anzubieten, eine ganzheitliche Medizin durch die Kooperation von Spezialisten. Die MED soll ein ambulantes medizinisches Problemlösungszentrum werden.

Frau Keller bemerkt unregelmäßig auftretend einen Schmerz hinter dem Brustbein, manchmal auch auf der linken Brustseite, „wie ein Krampf“. Manchmal werden die Beschwerden durch Bewegung des Oberkörpers ausgelöst, manchmal treten sie auch nach dem Essen auf, manchmal aber auch „einfach so“. Da diese Symptome in letzter Zeit immer häufiger und intensiver auftreten, hat Frau Keller ihren Hausarzt darauf angesprochen.

Als erstes veranlasste dieser eine Röntgenaufnahme des Thorax, Frau Keller erhielt eine Überweisung zum Radiologen. Der Befund zeigte im Bereich der Lunge keine wesentliche Auffälligkeit. Da der Hausarzt ein Wirbelsäulenproblem vermutete, erhielt sie nun eine Überweisung zum Orthopäden.

Terminvereinbarung: Reine Glückssache?

Nach vielen Telefonaten hatte sie Glück, bei einem Orthopäden einen Termin in 4 Wochen zu erhalten, oft waren die Wartezeiten noch länger. Während die Beschwerden zunahmen, wartete sie auf den Termin. Die dann endlich erfolgte Untersuchung ergab als Resultat: „Also von der Wirbelsäule kommt das nicht, das kann aber vom Herzen kommen oder auch von der Lunge.“ Frau Keller erhielt zwei neue Überweisungen zum Pneumologen und zum Kardiologen.

Damit hatte sie aber noch keinen Termin und es wurde jetzt noch schwieriger. Nur weil ihr Hausarzt sich persönlich für einen zeitnahen Termin einsetzte, konnte sie sich drei Wochen später beim Lungenspezialisten vorstellen. Zum Glück gibt es die Notfallspechstunde der Kardiologen von der Cardiopraxis Mainz an der Uniklinik. So konnte sie hier schon nach 3 Tagen einen Termin erhalten. Gott sei Dank war am Herzen aber alles in Ordnung.

Unvorstellbar der Gedanke, es wäre ein drohender Herzinfarkt gewesen und durch endlose Warterei wäre es dann zu spät gewesen. Aber auch die Lungenärzte fanden nichts. Sie überwiesen sie aber zu den Magen-Darm-Spezialisten, den Gastroenterologen. Schon wieder das Problem mit dem Termin! Zum Glück kannte Ihre Tochter eine Helferin in der gastroenterologischen Praxis, die einen zeitnahen Termin vermitteln konnte. Dort wurde ein Problem der Speiseröhre festgestellt und behandelt, jetzt sind die Beschwerden weg.

Ein langer Weg

Zwischen dem ersten Besuch beim Hausarzt und der Lösung ihres Problems waren ca. 3 Monate vergangen. Sie hatte 5 Überweisungen zu Fachärzten erhalten, hatte bei allen das Problem mit dem zeitnahen Termin gehabt. Dabei hatte sie noch Glück gehabt, einen hilfreichen Hausarzt und „Beziehungen“. Nicht immer ist es so komplex, sind die Umwege so zahlreich. Aber immer steht am Anfang ein Symptom, z. B. Müdigkeit, Leistungsknick, Luftnot, Schmerzen, Druckgefühl. Das Ziel von uns Ärzten ist es, eine Ursache zu finden und zu behandeln. Dabei sind bei der Problemlösung oft mehrere Fachbereiche involviert.

Zusammenarbeit für mehr Qualität

Oft muss man als Patient von mehreren Fachärzten untersucht werden, wie oben beschrieben, um zu einer Problemlösung zu kommen. Es gibt keinen Generalisten in der Medizin, der quasi im Alleingang die Probleme seiner Patienten löst. Die Medizin ist so umfangreich geworden, dass es zu jedem Organ einen Spezialisten gibt. Für den Patienten besteht der Vorteil dieser Spezialisierung in der sehr kompetenten und damit qualitativ hochwertigen Diagnostik und Betreuung, der Nachteil ist der Verlust der „Ganzheitlichkeit“.

Der Patient muss oft von mehreren Spezialisten gleichzeitig untersucht und betreut werden. Es entstehen Wege, Terminprobleme und das Problem der Abstimmung der Spezialisten untereinander.
Dieser Verlust der Ganzheitlichkeit soll durch das MED Facharztzentrum kompensiert werden. Das Ziel der MED ist es, führende Facharztpraxen in Mainz zu integrieren und damit hochspezialisierte ambulante medizinische Betreuung „aus einer Hand“ anzubieten, eine ganzheitliche Medizin durch die Kooperation von Spezialisten. Die MED soll ein ambulantes medizinisches Problemlösungszentrum werden.

Wie könnte es funktionieren?

Wenn ein Patient mit einem Symptom, sagen wir Müdigkeit, in einer MED-Praxis erscheint, z. B. beim Kardiologen, so wird er nicht nur als Herzpatient angesehen, sondern als Patient der MED. Der Kardiologe kann noch z. B. den Rheumatologen oder auch den Endokrinologen zurate ziehen, wenn er das Problem des Patienten allein nicht lösen kann. Alle Untersuchungen, die in der MED an einem Patienten durchgeführt werden, stehen, wenn vom Patienten zugestimmt wurde, allen MED Fachärzten, die diesen Patienten betreuen, in einer gemeinsamen EDV zur Verfügung. So entsteht ein gemeinsamer einheitlicher Arztbrief, der das Problem des Patienten löst, und keine drei Arztbriefe, die völlig unabhängig voneinander zu teilweise unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Was ist also wichtig für den Patienten?

Er ist nicht nur Patient einer Facharztpraxis, er ist Patient der MED. Der Vorteil: kurze Wege, abgestimmte zeitnahe Terminvergabe, oft schon am gleichen Tag, abgestimmte Betreuung durch mehrere Fachärzte, zügige Problemlösung. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein.

Budgets, Fallzahlregelungen und Zulassungsbegrenzungen

In der Tat, es gibt einige Probleme. Die Ursache für die langen Wartezeiten auf einen Termin bei Fachärzten sind Budgets (sog. Regelleistungsvolumina), Fallzahlbegrenzungen, Zulassungsbegrenzungen. All diese Dinge gibt es im Bereich der privaten Krankenversicherung nicht. In der Regel kann ein privat Krankenversicherter einen schnellen Termin bekommen, weil in diesem Versicherungsbereich diese Restriktionen nicht gelten.
Hier, im Bereich der privaten Krankenversicherung, wird sich das MED-Konzept somit relativ zügig realisieren lassen. Anders sieht das im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung aus. Alle unsere Bemühungen um eine verbesserte medizinische Versorgung finden ihre Grenzen in den Vorgaben des Vertragsarztrechts. Man gestattet uns nicht, die Patienten zu versorgen, die in unsere Praxen kommen oder überwiesen werden, sondern man billigt uns nur ein bestimmtes Budget und eine bestimmte Patientenzahl zu.

Was versprechen die MED-Fachärzte?

Innerhalb dieses Budgets werden wir in der MED alles tun, um unsere Patienten gut zu versorgen, aber alle diese Bemühungen sind durch feste Vorgaben begrenzt. Hier liegt unser Problem. Wir haben daher Gespräche mit den Krankenkassen aufgenommen, um für die Patienten der MED eine Lösung zu finden. Je erfolgreicher wir dabei sind, umso besser können wir unsere Patienten versorgen. Solange wir hier keine Lösung gefunden haben, wird es auch in der MED immer wieder zu langen Wartezeiten auf Termine kommen.

Dr. Norbert Wittlich

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