24. Sep 2018
An dieser Aussage lässt der gemeinnützige Mainzer Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ keinen Zweifel aufkommen. Seit 1997 engagieren sich die Vereinsmitglieder in verschiedenen Hilfsprojekten für arme und notleidende Menschen. Wir freuen uns, Ihnen einige der Aktivitäten vorzustellen.
Armut macht krank – Krankheit macht arm: Zahlreiche Studien belegen dies, doch die Missstände gelangen nur selten an die Öffentlichkeit. Der Mainzer Prof. Gerhard
Trabert gegründete 1997 den Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“, um diese Missstände aufzuzeigen und aktiv an einer besseren Versorgung bedürftiger Menschen zu arbeiten.
Armut in Deutschland
Der 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung aus dem Jahre 2017 bestätigt, dass fast 20% der Bevölkerung in Armut leben. Dies entspricht einer Zahl von ca. 16 Millionen Menschen. Jedes fünfte Kind lebt laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung länger als fünf Jahre in armen Verhältnissen. Weitere 10% sind für kürzere Zeiträume betroffen.
Für die Gesundheit und die Lebenserwartung ist das fatal. Denn arme Menschen gehen seltener zum Arzt und haben zum Teil Schwierigkeiten, benötigte Medikamente zu besorgen. Sogar die Sterberate von Armut betroffener Menschen in Deutschland ist deutlich erhöht. Zwischen den ärmsten und den reichsten 25% der Bevölkerung besteht ein Lebenserwartungsunterschied von 11 Jahren bei Männern und von 8 Jahren bei Frauen. 31% der von Armut betroffenen Männer erreicht nicht das 65. Lebensjahr. Arm zu sein, das bedeutet für viele Betroffene, an der Gesellschaft nicht mehr richtig teilhaben zu können. Doch vor allem bedeutet es, in einem der reichsten Länder der Erde früher sterben zu müssen.
Aktive Hilfe in Mainz
Der Startpunkt des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland“ war das so genannte „Mainzer Modell“ für Wohnungslose. Die Idee war, medizinische Versorgung dahin zu bringen, wo sie dringend benötigt wird. Mit seinem Arztmobil fuhr Prof. Trabert Anlauf- und Beratungsstellen der Wohnungslosenhilfe sowie bekannte Verweilplätze von Obdachlosen an und versorgte seine Patienten direkt vor Ort. Bis heute wird diese rollende Ambulanz dringend gebraucht. Inzwischen gibt es ca. 2.500 – 3.000 Behandlungen bei ca. 600 PatientInnen im Jahr.
Um Behandlungen zu finanzieren, hat Dr. Trabert als erster Arzt in der Bundesrepublik von der Kassenärztlichen Vereinigung eine Ermächtigung speziell und ausschließlich als Wohnungslosenarzt bekommen. So können entstandene Kosten mit der Kassenärztlichen Vereinigung, der ARGE oder dem Sozialamt abgerechnet und zumindest ein Teil der Arbeit finanziert werden.
Umfassendes Engagement für Jung und Alt
Der Verein hat darüber hinaus viele weitere Projekte ins Rollen gebracht:
AMBULANZ OHNE GRENZEN: Die „Ambulanz ohne Grenzen“ an der Mainzer Zitadelle bietet Praxisräume zur Behandlung. Viele verschiedene Fachärzte behandeln hier nicht nur Wohnungslose. Die Ambulanz steht für jedermann offen, der nicht oder nur unzureichend krankenversichert ist und eine akute Behandlung benötigt.
SOZIALE BERATUNG: Die „Soziale Beratung“ richtet sich an Asylbewerber, Menschen ohne Papiere oder ehemals privat Versicherte, die sich die Beiträge nicht mehr leisten können oder konnten. Sie erhalten Hilfe beim Kontakt mit Behörden.
STREET JUMPER: Eine warme Suppe, Sport und Spiele, Körpertherapie und ein offenes Ohr für alle Probleme: Das Projekt Street Jumper bietet Kindern und Jugendlichen in benachteiligten Wohngebieten in Mainz einen Raum für soziale Teilhabe und gesundheitliche Vorsorge.
SNOEZELEN: Aus den Niederlanden kommt das Konzept des „Snoezelen“. Über Entspannung und Selbsterfahrung sowie die Anregung aller Sinne wird den Kindern ein positives Selbstkonzept vermittelt. Dabei stehen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Wertschätzung und Empathie gegenüber andere Menschen und soziales Handeln im Fokus. Der besonders gestaltete Raum für diese Therapie befindet sich in der Goetheschule.
ARMUT GLOBAL: Mittlerweile engagiert sich der Verein weltweit. Krieg, politische Konflikte und Armut betreffen vor allem die Kinder. So wurde z.B. die Idee des „Mainzer Modells“ nach Kenia gebracht, um dort Straßenkinder medizinisch zu versorgen.
SIE MÖCHTEN HELFEN?
Spenden:
Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.
Mainzer Volksbank
Konto-Nummer: 191 90 18
BLZ: 551 900 00
IBAN: DE24 5519 0000 0001 9190 18
BIC: MVBMDE55
Mitglied werden:
Sie
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Beitrag von 30 EUR/Jahr die Arbeit unterstützen? Werden Sie Mitglied.
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Weitere Informationen:
Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.
Zitadelle 1, Bau F // 55131 Mainz
www.armut-gesundheit.de